Räuchern ist eine Jahrtausend alte Tradition. Bereits in der Steinzeit wurde rituell geräuchert.
Früher wurden alte Bügeleisen aus Eisen, oder Pfannen aus Stahl für die Räucherungen verwendet. Hierzu wurde Kohleglut aus dem Ofen als Glutbett verwendet. Heutzutage kommen Räucherpfannen und Räuchergefäße aus Messing sowie Räucherkohle zum Einsatz. Bei diesen Gefäßen ist darauf zu achten, dass zwischen dem Gefäß und der Räucherkohle ein Sandbett vorhanden ist, weil sich sonst die Hitze der Glut das Gefäß zerstören kann. Weiter sorgt der Sand dafür, dass die Hitze in der Schale bleibt, und die Kohle hinterlüftet wird.
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Ich persönlich räuchere auch sehr gerne „kalt“ – mittels Sieb und Kerze. Dies ist jedoch eher zur Raumbeduftung und weniger zur Reinigungsräucherung geeignet. Eine Räucherung mit Räucherstäbchen oder mit Kräuterbündel ist ebenfalls möglich. Für die Herstellung eines Salbei- oder Kräuterbündels ist der Salbei gleich nach der Ernte mit einem Bindfaden zusammenzubinden und zu trocknen. Bei der Räucherung damit ist auf den Funkenflug zu achten. Ich halte deswegen immer einen Topf oder einen großen Untersetzer darunter.
In manchen Gegenden – speziell in den Tälern der Alpen wird nach wie vor auf traditionelle Weise mit Pfanne und Holzglut geräuchert.
Verwendet werden in erster Linie Weihrauch und Kräuter. Weihrauch galt früher als großes Geschenk der Kirche an die Bauern im Dorf. Heutzutage sind Räucherutensilien beinahe überall erwerbbar. Ich selbst verwende gerne eigene Kräuter aus dem Garten, sowie Harze aus dem Wald, und ich bin froh eine „gute“ Quelle zu griechischem Weihrauch vom Berg Athos in Griechenland zu haben.
Wird das Räuchergut auf die Glut gelegt, beginnt sofort dieses zu verbrennen und der Rauch verströmt einen würzigen, süßlichen oder aromatischen Duft. Traditioneller Weise war die Räucherung dem Herrn des Hauses, also dem Hofbesitzer vorbehalten. Heutzutage übernehmen diese Funktion die Frauen. Leider haben viele Männer den Sinn für Tradition und vor Allem für die Spiritualität verloren.
Zur Reinigungsräucherung beginnt man in den Kellerräumen und geht von unten bis zum Dachboden. Beim Hof beginnt man mit den Ställen, den Nebenräumen und zum Schluss mit dem Wohnhaus. Die Räume werden mit der Räucherschale gegen den Uhrzeigersinn (links im Raum herum) abgegangen, und der Rauch wird zum Beispiel mit einer Feder verteilt. Da die meisten Räuchermischungen so aufgebaut sind, ist dieser Drehsinn vorgesehen.
Hierzu wurden früher segnende Worte, wie zum Beispiel „Christus mansionem benedicat“, also Christus segne dieses Haus, verwendet. Es sind aber alle Worte erlaubt, die einem während der Räucherung in den Sinn kommen. Ich persönlich spreche keine Worte, sondern bleibe ganz bei mir, bleib in Stille und genieße die Räucherung.
Die Räucherungen machen im Übrigen immer dann Sinn, wenn „dicke Luft“ vorherrscht – als nach einer Krankheit, nach einem Streit, nach einer Scheidung, nach negativen Erlebnissen, etc. WICHTIG dabei ist, dass man generell bei einer Räucherung nichts falsch machen kann. Höre auf deine innere Stimme und vertraue deinem Instinkt. Genieß die Zeit und du wirst sehen, nach mehrmaliger Anwendung wird auch bei dir diese Räucherung zu einer Art Ritual.
Da ich nur eine Wohnung besitze, führe ich an speziellen Tagen eine 3 stufige Räucherung durch. Die dreistufige Reinigung besteht aus Reinigung, Harmonisierung und Energetisierung. Bei der Reinigungsräucherung gehe ich mit dem Salbeibündel durch die Wohnung – wie vorhin beschrieben gegen den Uhrzeigersinn durch die Räume – und räuchere sehr stark, sodass die Wohnung voller Rauch steht. Im Fall eines anwesenden Rauch oder Brandmelders, sollte dieser deaktiviert werden. Die zweite Räucherung führe ich mit dem Räuchergefäß und mit Kräutern durch. Nach der ersten und der zweiten Räucherung ist die Wohnung jeweils nach einer kurzen Einwirkzeit gut zu durchlüften.
Yorumlar