Ich versuche diese Wechselwirkung von Sender und Empfänger an einem sehr einfachen Beispiel zu verdeutlichen.
Dieses Beispiel wurde von Schulz von Thun als Erklärungsmodell in seinem Buch "Miteinander reden Teil 1" gewählt.
Bild: artsysolomon@pixabay
Eine Frau sitzt am Steuer, und der Mann sitzt als Beifahrer daneben. Der Mann ist der Sender und sagt : " Du, da Vorne ist es grün!"
Sachinhalt: Die Ampel ist grün
Selbstoffenbarung: Der Mann ist aufmerksam, der deutschen Sprache mächtig und kann grün und rot unterscheiden, viell. hat er es eilig, viell. will er nur helfen,,… (Dies ist die ICH Botschaft)
Beziehungsaspekt: (Dies ist die DU bzw. WIR Botschaft - wie sehe ich DICH, wie sehe ich UNS) Viell. traut der Mann der Frau nicht zu, im Verkehr optimal teilzunehmen, viell. glaubt er, dass sie unaufmerksam ist, etc.
Appell: Gib Gas!
Was hört nun die Frau? Mit welchem Ohr hört die Frau?
Mit dem Sachohr wird sie zustimmen, denn die Ampel IST grün.
Mit dem Selbstoffenbarungsohr wird sie sich fragen, was hinter der Nachricht steckt. Was will er damit sagen? Hat er es eilig? Will er mich unterstützen - mir helfen?
Mit dem Beziehungsohr wird sie viell. eine Bevormundung hören, oder sie wird dankbar darüber sein, dass der Mann aufmerksam ist.
Das Appellohr kann nun auch auf verschiedene Weisen hören: "Da sind 50 km/h und Gas geben sind fahrlässig" oder z.B. "Das Gas geben ist zwar eine gute Idee, aber die Bevormundung ist es nicht!"
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